
WESTSIDE ROOM NICOLE STRUBE
ARENA
FÜR EINEN BAUM
SELECTED PROJECTS
Kulturstiftung Basel H. Geiger
Klaus Littmann
Münsterplatz Basel
2020

Was vor rund 30 Jahren als künstlerisches Gedankenspiel von Klaus Littmann begann, und 2019 im Klagenfurter Wörtherseestadion zur Umsetzung kam, wird in Basel mit einem ganz neuen Ansatz weitergeführt. Waren es in Klagenfurt 299 Bäume, die ein Fussballstadion füllten, so konzentriert sich hier alles auf einen einzigen Baum. Er ist das Zentrum einer öffentlich zugänglichen Arena, mitten auf dem vielfrequentierten Münsterplatz. Mit der Intervention Arena für einen Baum setzt Littmann seine Darstellung der Idee von Max Peintner aus den frühen 1970er Jahren fort, die er 2019 mit For Forest begann. Die Arbeit fordert unsere Wahrnehmung heraus und schärft den Blick für die Zukunft im Verhältnis zu Mensch und Natur.
Der Baum ist das Zentrum der begehbaren Kunstintervention mitten auf dem Basler Münsterplatz. Ein Stellvertreter für den Wald und zugleich eindringlicher Botschafter für die Natur und deren Erhalt wie auch Testimonial für den Ausstellungszyklus. Die Arena ist geformt wie ein runder Korb aus lockerem Geflecht, der den Baum schützend umgibt – acht Meter hoch, fast bis zu dessen Spitze. Äussere Form und Struktur der einzelnen Lamellen sind in ihrer Unregelmässigkeit denen eines Baumes nachempfunden. Gemeinsam mit der umlaufenden Tribüne im Innern bilden sie die Jahresringe ab.
Bei der Wahl des Baumes, entschlos sich Enzo Enea schliesslich auf den Eisenholzbaum, die Parrotia Persica aus der Familie der Zaubernussgewächse. Der langsam wachsende bis zu 10 Metern Wuchshöhe erreichende Eisenholzbaum, so lässt der Name bereits vermuten, ist von sehr dichtem, hartem Holz und so schwer, dass es sich um eine der wenigen Holzarten handelt, die nicht auf dem Wasser schwimmt. Seine Blätter zeigen im Herbst eine spektakuläre Farbpalette von gelb bis rot. Der ursprünglich aus Persien und dem Kaukasus, wo ebenfalls kontinentales Klima herrscht, stammende Eisenbaum, ist an ausgeprägte Jahreszeiten gewohnt. Er mag die Wärme, ist zeitgleich winterhart und verträgt das Stadtklima besonders gut. Diese Robustheit, die sich zusätzlich durch kaum auftretenden Schädlings- oder Krankheitsbefall auszeichnet, qualifiziert den stressresistenten Eisenholzbaum zum perfekten Protagonisten, der auch in Bezug auf die Auswirkungen des Klimawandels bestens gewappnet ist: ein Baum der Zukunft.
Text: KBH.G
EVENT IN DER ARENA
Stefan Wiesner Naturküche
ERÖFFNUNG DER ARENA
Fotoarbeiten